Waldbestattung – Sophies letzter Wunsch

Hilfe
Blick hinauf in die Baumwipfel im dichten Wald.

Seitdem meine Mama gestorben ist, bin ich sehr bewusst dankbar für die Gesundheit meiner Familie und für die unbeschwerte Zeit, die wir viele Jahre lang miteinander verbringen durften. Unbeschwert und behütet beschreiben meine Kindheit und Jugend sehr gut.

Nicht alle Familien haben so ein Glück. Über eine Freundin hat mich die Geschichte einer Freundin ihrer Freundin erreicht…dieses Social Media Ding, ihr wisst schon.

Eine Spendenkampagne für Sophie und ihre Familie

Long story short: Jana aus Niedersachsen hat für den letzten Wunsch ihrer 17 Jahre alten Schwester Sophie eine Spendenkampagne gestartet.

Sophie hat bereits mit 9 Monaten die Diagnose Krebs bekommen. Bis heute hat sie mit den Folgen der Behandlung zu kämpfen. „Es verging keine Woche, in der sie mal eine Pause von alldem hatte.“, schreibt Jana. Nun hat sie wieder einen Gehirntumor und voraussichtlich nur noch wenige Wochen zu leben. Den detaillierteren Krankheitsverlauf könnt ihr auf der Seite der Spendenkampagne nachlesen.

Sophies letzter Wunsch – eine Waldbestattung

Vor der letzten großen OP erzählte Sophie, dass sie gern unter einem Baum bestattet werden möchte. Klar, dass die Familie das unbedingt umsetzen möchte. Leider fehlen aber die finanziellen Mittel, da Sophie seit mehreren Monaten von Mutter und Schwester intensiv betreut und gepflegt wird und beide aus diesem Grund nicht arbeiten gehen können.

Um ihrer Familie diese Last zu nehmen, hat Jana eine Spendenkampagne auf der Plattform gofundme ins Leben gerufen:

https://www.gofundme.com/f/waldbestattung-nach-schwerem-krebsverlauf

Spendenziel erreicht – aber da geht noch mehr, oder?!

Innerhalb der letzten 12 Stunden wurde das Spendenziel von 8.000 Euro für die Waldbestattung bereits erreicht. Das macht richtig Gänsehaut und zeigt, dass die Sozialen Medien auch richtig Gutes bewegen können.

Ich weiß aber, dass neben der Bestattung selbst noch viele weitere Kosten auf die Familie zukommen. Ganz abgesehen davon, dass Mutter und Schwester sicherlich nicht sofort in der Lage sind wieder arbeiten zu gehen. Und das auch gar nicht müssen sollten!

Ein bisschen Zeit für sich, ein kleiner Urlaub, Momente zum Durchatmen nach dieser langen Erkrankung von Sophie sind mit Sicherheit dringend nötig.

Lasst uns gemeinsam das finanzielle Polster vergrößern, damit das möglich wird!

Hier ist noch einmal der Link zur Spendenkampagne.

Alles Liebe für euch, für Sophie, Jana und die Mutti und alle anderen Familien da draußen, die ebenso kämpfen müssen!

Jemand hält im Wald ein Ahorn Blatt mit einem ausgeschnittenen Herz in der Mitte hoch.

Wenn Kinder sterben

Gedanken / Hilfe
Zwei Kinderhände umgeben von Schmetterlingen

Im Wartburgkreis sind heute zwei Kinder bei einem Busunglück ums Leben gekommen. Weitere sind schwer verletzt.

Ich denke, dass ich keines der Kinder oder deren Familie persönlich kenne. Trotzdem geht mir das Unglück so nah – in jeder freien Minute muss ich an sie denken. Fühle den Schmerz der Betroffenen, frage mich warum – wieso – weshalb und quäle mich mit dem Gedanken, dass es auch mein Kind treffen könnte.

Ich fühle mich gerade sehr egoistisch, denn dieser Beitrag entsteht, um mir den Schmerz und die immer wieder rotierenden Gedanken von der Seele zu schreiben. Ich lasse sie frei, gebe ihnen Raum und die Möglichkeit, sich auf diese Art und Weise weiter zu entwickeln.

Nicht, um zu verschwinden, sondern um sich zu verändern. Nicht, um jemand anderen mit ihnen zu belasten. Sondern, weil das eine Aufgabe dieses Blogs ist. Wenn ich meinen Schmerz und meine Trauer nieder schreibe, kann ich besser mit den beiden umgehen.

Schreiben – mein Weg

Zu schreiben hilft mir zu atmen.
Es hilft mir, meine Gedanken zu sortieren.
Meinen Gefühlen ihren Lauf zu lassen und Stück für Stück frei zu geben. Zu reflektieren – inne zu halten – und damit weiter zu machen.

Zu schreiben hilft mir die Knoten im Kopf und im Bauch zu lösen und mich von einer inneren Last zu befreien.

Das ist mein Weg – vielleicht hilft es dir auch?

Quälende Fragen

Warum?

Warum war es heute neblig? Warum war es glatt?
Warum habe ich mein Kind nicht selbst zur Schule gefahren?
Warum saß es genau dort im Bus wo es saß?
Warum mein Kind? Warum wir? Warum ich?

Es sind diese quälenden Fragen, die sich immer und immer wieder im Kreis drehen. Auf die es keine Antwort gibt. Kein richtig und kein falsch.

Es ist sinnlos sich diese Fragen zu stellen. Egal welche Antwort kommt, nichts bringt uns die Kinder zurück. Und trotzdem – man stellt die Fragen immer und immer wieder.

Es braucht Zeit und ganz viel Trauer, bis man sich diese Fragen nicht mehr stellt. Weil man das Geschehene akzeptiert hat.

In der Trauer gibt es kein richtig und kein falsch. Nur den eigenen Weg, den man nimmt. Ich habe mir auf diesem persönlichen Weg meine eigenen Vorstellungen vom Tod gesponnen. Sie sind der Anker meines täglichen Lebens, um mit Freude nach vorn zu blicken und innere Ruhe zu finden.

Helfende Gedanken

Meine Vorstellungen, meine Gedanken vom Tod sind:

  • Der Verstorbene ist noch da. Und er wird nie weg sein. Du musst nicht los lassen. Er oder sie ist immer bei dir.
  • Er kann dich sehen, dich begleiten. Dich allein lassen, wenn du allein sein möchtest. Bei dir sein, wenn du ihn brauchst. Dir die Daumen drücken und sich mit dir freuen. Dich trösten, wenn du Trost brauchst.
  • Es geht ihm gut. Er hat kein Leid, keine Krankheit, keinen Schmerz. Er ist einfach frei.
  • Er ist auch frei von negativen Gedanken oder Gefühlen. Er hegt keinen Groll gegen dich, gibt dir nicht die Schuld. Er verzeiht dir alles, was mal gewesen ist. Weil er sieht, dass Fehler menschlich sind und zum Leben dazu gehören.
  • Er wünscht sich, dass es dir gut geht. Er möchte, dass du glücklich bist. Er ist stolz auf das, was du tust. Er möchte, dass du lebst.
  • Wir sehen uns wieder. Wenn du stirbst, bist du wieder bei ihm. Bei allen Vorfahren, Freunden, Kindern. Für deine lebenden Angehörigen wird es zunächst schwer sein. Für dich ein kleines Freudenfest, alle wieder zu sehen.

Das große Ganze

Vor kurzem bin ich über diesen sehr heilsamen Gedanken gestolpert:

Und mir geht ein Gedanke nicht aus dem Kopf: Kommt Frida daher, wohin Victor heimgekehrt ist? Kannte Victor Frida schon, bevor Ihr etwas von ihr ahntet?

Familientrauerbegleiterin Mechthild Schroeter-Rupieper

Gehen wir mit dem Tod vielleicht alle dahin, wo wir her gekommen sind? Sind dort nicht nur unsere Vorfahren sondern auch die Menschen, die noch geboren werden?

Kannte meine Mama meinen Sohn vielleicht schon, bevor wir ihn kennen gelernt haben?

Keiner kennt die Antworten.
Deswegen dürfen wir an alles glauben, was unsere Wunden heilen lässt.

Ich wünsche allen Betroffenen dieses Unglücks, dass sie die Betreuung und Unterstützung erhalten, die sie jetzt und auch auf lange Zeit brauchen. Dass sie irgendwann ihren Frieden wieder finden. Und jetzt die Zeit, traurig zu sein, die Kraft, um die Erlebnisse durch zu stehen und den Mut, ihre Gefühle zu zu lassen.

Ihr seid nicht allein.

Von bunter Trauer, Toleranz und Mut

Gedanken
Blume in Regenbogenfarben

Die Community „Thüringen bloggt“ hat zur Blogparade „Blogger sind bunt“ aufgerufen. Nach der Thüringer Landtagswahl im letzten Jahr stellen wir die Frage in den Raum, in welchem Thüringen wir eigentlich leben wollen? Welche Werte sind uns wichtig?

Mit diesem Beitrag möchte ich mich auf meinem Abschiedsgedanken-Blog gern daran beteiligen.

Passen Farben auf diesen Blog?

Bei dem Thema der Blogparade bin ich als erstes über das Wörtchen bunt gestolpert. Passen Farben zu einem Blog über Trauer und Tod?

Ich finde, absolut! Trauer hat so viele unterschiedliche Facetten, würde man jeder eine Farbe geben, würde sie nur so schillern und strahlen. Es ist schade, dass wir traurige Gedanken oder Ereignisse immer grau oder schwarz darstellen.

Mit dem Gedanken, dass Trauer auch Heilung ist, ist sie so wertvoll und wichtig – sie sollte jede Farbe tragen dürfen.

Und ein zweiter Gedanke hierzu – auch unsere Verstorbenen haben die Farben ihres Lebens und Wirkens mit in den Tod genommen und machen ihn somit genauso bunt, wie das Leben selbst.

Ich freue mich sehr, dass mein Blog mit diesem Artikel also offiziell bunt werden darf! 🙂

Der Tod braucht Toleranz und Mut

Ich schreibe hier öffentlich, weil ich mir wünsche, dass wir in Deutschland alle offen mit Trauer und Tod umgehen. Es ist ein Tabuthema und so schwer – schwer, darüber zu sprechen, über den eigenen Tod nachzudenken, es liegt schwer im Magen, wenn man selbst betroffen ist.

Unsere Trauerkultur wäre so viel leichter für unsere Herzen und unsere Seelen, wäre es ganz normal in der Öffentlichkeit aber auch in der Familie oder unter Freunden darüber zu reden.

Doch dafür braucht es Toleranz und Mut.

Toleranz unseren Mitmenschen gegenüber, die wahrscheinlich ganz unterschiedlich trauern und mit negativen Gefühlen umgehen, als wir selbst. Vielleicht sogar so anders, dass wir nur schwer Verständnis dafür aufbringen können.

Und trotzdem ist es ihr Weg, den wir tolerieren sollten. Es ist immer eine individuelle Reise, die niemand vorhersehen kann. Die aber umso heilender ist, desto mehr wir uns unvoreingenommen und ohne Vorschriften darauf einlassen.

Mut braucht es, um dem Tod die Aufmerksamkeit und den Platz zu geben, den er eigentlich verdient hat:

  • sich seine Gefühle einzugestehen und zuzulassen
  • Gefühle und Trauer, Tränen und Leid auch nach außen zu zeigen
  • gemeinsam traurig zu sein
  • öffentlich traurig zu sein
  • Verluste anzusprechen und Verständnis auszudrücken
  • über den eigenen Tod zu philosophieren

Die Werte der Gesellschaft

Beides sind meiner Meinung nach Werte, die positiv vorgelebt werden müssen, damit es für alle in unserer Gesellschaft leichter wird.

Genauso verhält es sich auch mit Toleranz gegenüber unseren Mitmenschen, deren Gefühlen, derer Herkunft und alle anderen Lebensbereiche.

Ich wünsche mir ein Miteinander, in dem wir neugierig aufeinander zugehen. Eine Gesellschaft, in der nicht blind gehasst und gepöbelt wird, sondern in der wir offen für Veränderungen sind. In der wir die Chancen der Zuwanderung nutzen, um von anderen Kulturen zu lernen und gemeinsam eine Welt zu schaffen, in der wir uns alle wohl fühlen und einen Platz finden.

Wie 23% meiner Mitmenschen in Thüringen die AfD wählen können, ist mir absolut unverständlich! Eine Partei, die für so viel Ablehnung und Hass steht. Hass kann nur zu noch mehr Hass führen. Ausgrenzung führt zu Grenzen und bringt uns keinen Schritt weiter.

Und deswegen wünsche ich mir Mut für mich selbst, meine Mitmenschen, vor allem die junge Generation, um aufeinander zuzugehen und diesen sinnlosen Hass nicht zuzulassen. Mut, um anderen zu helfen – in ihrer Trauer, in schwierigen Lebenslagen, bei dem Neustart in einem neuen Leben.

Ideen für mehr Miteinander

Es sind bereits viele Ideen für eine bereichernde Zukunft im Gange – wir diskutieren über Nachhaltigkeit und Umweltschutz, New Work mit grenzenlosen, flexiblen Arbeitsmöglichkeiten, vegane Lebensstile, einen modernen, respektvollen Umgang mit Kindern.

Diese Themen und deren Entwicklung geben mir Hoffnung, dass sich unsere Denkweise weiter öffnet und wir toleranter für neue Ideen werden. Und damit auch toleranter unseren Mitmenschen gegenüber und mutiger, um über Tabuthemen zu sprechen und dort hinzusehen, wo wir bisher vielleicht lieber weggeschaut haben.

Raus aus der Komfortzone hinein in eine bunte, respektvolle Zukunft mit vielfältigen Lebenskonzepten.

Ein tolles Projekt stellt Petra im Rahmen dieser Blogparade auf ihrem Blog Obers trifft Sahne vor – sie hat vor vier Jahren die Kochgruppe Heimat im Kochtopf gegründet: http://www.oberstrifftsahne.com/2020/01/bloggersindbunt-uber-heimat-im-kochtopf.html

Alle anderen Beiträge der Parade findet ihr auf der Website von Thüringen bloggt. www.thueringen-bloggt.de

#bloggersindbunt #thüringenbloggtbunt

Grabgestaltung auf der Landesgartenschau

Gedanken
Statue eines Menschen, der auf einem Stein sitzt.

Vor drei Jahren war ich auf der Thüringer Landesgartenschau in Apolda und habe auf meinem Reiseblog darüber berichtet. Als mir heute durch Zufall die Bilder in die Hände gefallen sind, habe ich einige wunderschöne Grabgestaltungen entdeckt.

Tatsächlich habe ich sie 2017 bereits ganz bewusst fotografiert, um sie mit Menschen zu teilen, die sich selbst einen Kopf über die Gestaltung eines Grabes machen müssen. Eine wirklich schwere Aufgabe, vor allem, wenn man noch nie darüber nachgedacht hat oder damit konfrontiert wurde. Damals habe ich sie einfach auf meiner Facebookseite gepostet.

Wie schön, dass ich die Bilder heute noch einmal auf meinem eigenen Blog veröffentlichen kann. Ich hoffe, ich kann euch mit der folgenden Galerie etwas inspirieren und euch einen Denkanstoß geben, der zu eurem geliebten Menschen passt.

Gestaltung von Gräbern auf der Landesgartenschau in Apolda

Bundesgartenschau 2021 in Erfurt

Bis zur nächsten Gartenschau in Thüringen müssen wir uns noch etwas gedulden – 2021 findet aber die Bundesgartenschau in der Landeshauptstadt Erfurt statt. buga2021.de

Thüringer Landesgartenschau 2024 in Leinefeld-Worbis

Allerdings steht bereits der nächste Austragungsort für die Landesgartenschau 2024 fest: Leinefeld-Worbis im Eichsfeld hat den Zuschuss erhalten.

Ich hoffe, dass es auf beiden Events einen Platz für Grab- bzw. Friedhofsgestaltung geben wird, um das Thema Trauer und Tod in die Öffentlichkeit zu tragen und einen Anreiz zu geben, darüber zu sprechen bzw. darüber nachzudenken.

Hilfe, es ist Weihnachten

Hilfe
Ein kupferfarbenes Mirkofon vor schwarzem Hintergrund.

Weihnachten – die Zeit der Liebe, der Familie.
Silvester, Neujahr – ein Neustart, Vorfreude und Hoffnung.

Für viele Trauernde ist diese Zeit ein rotes Tuch.
Wie soll man Weihnachten fröhlich und besinnlich ohne den geliebten Menschen verbringen, den man so sehr vermisst? Wie soll man sich auf das neue Jahr freuen, wenn man doch gar nicht weiß, wie es weiter gehen soll? Welche Hürden oder ganz und gar Verluste werden auf einen zukommen?

Ein Podcast bietet Hilfe

Auf Facebook bin ich über die Seite von Christine Kempkes Lebens- und Trauerbegleitung gestoßen. Ihre Botschaft ist, dass Trauer ins Leben gehört. Sie begleitet Menschen in ihrer Trauer, ohne diese beenden zu wollen. Denn für sie ist die Trauer ein Prozess der Heilung.

Seit August 2019 spricht Christine auf ihrem Podcast „liebevoll trauern“ über Sterben, Tod und Trauer und in den letzten fünf Folgen befasst sie sich mit der Trauer im Advent, zu Weihnachten und an Silvester.

Der Podcast „liebevoll trauern“ im Advent

Dies sind die Folgen rund um die Weihnachtszeit:

  • 010 Trauernde in der Adventszeit unterstützen
  • 011 Liebevoll durch den Advent
  • 012 Weiter liebevoll durch den Advent
  • 013 Gemeinsam liebevoll durch den Advent
  • 014 Hilfe – der Jahreswechsel naht

Da ich euch mit diesem Beitrag auf den Podcast stubsen möchte, um sowohl das Format, als auch die Inhalte für euch zu testen, macht es sicherlich keinen Sinn hier eine Zusammenfassung der Podcastfolgen zu veröffentlichen.

Ich würde mich aber sehr über euer Feedback freuen, ob euch diese Empfehlung weiter geholfen hat und ob euch Podcasts zum Thema Trauer und Tod ansprechen. Ist diese schwere Kost in diesem persönlichen Format besser zu verarbeiten?

Eure Meinungen könnt ihr mir über das Kontaktformular oder auf Facebook senden.

Links zu Christine Kempkes Lebens- & Trauerbegleitung

Podcast „liebevoll trauern“

www.christinekempkes.de
Facebookseite