Das was ihr vermisst

Lieder

Kurz vor Muttertag 2019 habe ich gemeinsam mit meinem Mann den Disney Film „Mary Poppins‘ Rückkehr“ geschaut. Im Vorfeld habe ich gar nicht so genau über die Story nachgedacht – Kindermädchen kehrt zurück, hütet die Kinder, erlebt tolle Abenteuer mit ihnen – klingt gut, oder?

Und dann dreht sich in dem Film alles um den Verlust der Mutter…puh, das hat gesessen, so unerwartet in einem Kinderfilm damit konfrontiert zu werden. Dabei sind es oft diese Filme, die das Thema Tod der Eltern thematisieren und so verarbeiten, dass man für seine eigene Trauerarbeit etwas mitnehmen kann. (Harry Potter, König der Löwen, Vaiana, Coco – lebendiger als das Leben)

Und dann kam auch noch dieses Lied und hat das Fass zum überlaufen gebracht…und ich bin sehr sehr dankbar, für diese wundervollen Zeilen. Für diese wertvollen Momente vor dem Fernseher, in denen die Tränen einfach mal ungeniert kullern dürfen. Dafür, dass alle, die mit auf der Couch sitzen, diese Gefühle so gut nachvollziehen können, ebenfalls feuchte Augen bekommen und man sich danach gelöst und meist auch lachend wieder aufrafft, durchatmet und das Gefühl hat – das tat gut!

Das was ihr vermisst

Liegt ihr manchmal nachts noch lange wach?
Lauscht dem leisen Lied von dem Wind am Dach?
Grübelt manchem nach, das nicht mehr ist?
Fragt euch, wo das blieb, was ihr so vermisst?

Fliegt ihr nur zu gern mit Träumen fort?
Sucht dann noch im Traum nach dem einen Ort.
Wo alles wieder so wie früher ist.
Und wo ihr alles habt, was ihr so vermisst.

Das, was einmal war, ist nicht mehr zu sehen.
Doch, wenn ihr daran denkt, kann es nie vergehen.
Nichts geht je verloren und nichts ist je ganz fort.
Es geht nur etwas weiter, wechselt nur den Ort.

Egal, was ihr auch sucht, es ist nicht weg.
Es spielt nur hinterm Mond heute Nacht Versteck.
Wartet, bis die Zeit gekommen ist.
Frühling und auch Herbst haben ihre Frist,
tauchen wieder auf, wenn man sie vermisst.

Macht die Augen zu, und lauscht dem stillen Raum.
Ihr findet, was ihr braucht, heute Nacht im Traum.
Träumt euch bis zum Mond, oder ganz woanders hin.
Das, was ihr vermisst, tragt ihr tief in euch drin.

Und, wenn sie euch sehr fehlt, dann seid nicht bang.
Sie wird stets bei euch sein, euer Leben lang.
Schaut auf euch hinab von einem Stern.
Lässt euch nie allein, möchte, dass ihr wisst,
sie ist immer da, wenn ihr sie vermisst.

Das was ihr vermisst, aus Mary Poppins kehrt zurück. Musik von Marc Shaiman; Text von Scott Wittman und Marc Shaiman

Annett Louisan singt die deutsche Version

Meine Mama hat Annett Louisan sehr gern gehört. Nach ihrem Tod war ich allein auf einem wundervollen Konzert von ihr in der Alten Oper in Erfurt und habe mir mit mir selbst und meiner Mama einen schönen Abend gemacht. Ich hatte so das Gefühl, ihr sehr nah zu sein. Es hat sich innerlich alles ganz ruhig, wohlig warm und vertraut angefühlt.

Nur ein Zufall, dass ausgerechnet Annett dieses Lied in der deutschen Version singt? Ich glaube nicht mehr an Zufälle. Ich lächle bei solchen Begebenheiten in mich hinein und glaube an einen Wink von der anderen Seite.